Freitag, 6. September 2013

"Wer fliegen lernen will...

...muss halt mal springen" sagte sie.

Ich HASSE springen!!!
Ich habe es gehasst, wenn ich in der Schule vom 3er springen sollte.
Die einzige Station, die ich ich bei einem Klassenausflug in einen Kletterpark nicht schaffte war die, bei der ich auf einen hohen Baumstumpf klettern und in die Tiefe springen sollte.
Und ich gehöre nicht zu den "Kicksuchenden" Menschen, die unbedingt mal aus einem Flugzeug springen wollen - ich bin eigentlich schon glücklich keine Flugangst zu haben!

Die Menschen träumen schon sehr sehr lange vom Fliegen. Davon, dass ihnen Flügel wachsen, oder wie Dädalus und Ikarus, die welche wachsten... .
Aber wenn ich dem Traum plötzlich so nahe komme, dass ich auch den tiefen, harten Abgrund sehen kann in den ich fallen könnte, dann möchte ich den kleinen Schritt, den einfachen Sprung der alles in Gang setzt, gar nicht mehr tun. Zu groß ist die Welt, zu unwirklich die Realität, zu klein die Distanz zum Ziel. Und was kommt überhaupt danach? Das größere Ziel natürlich! Aber erreiche ich es jemals? Oder ist das alles nur "heiße Luft" durch die ich falle? Stelle ich am Ende fest, dass Traum Illusion war? Utopie? Und außerdem sind doch so viele schon gefallen: Flugpioniere, deren Konstruktionen nicht ausgereift waren.
Was passiert, wenn ich jetzt springe und feststelle die Flügel vergessen zu haben?

Als Kind bin ich einmal in einem Schwimmbad auf der Suche nach meiner Mama ohne Schwimmflügel ins Wasser gegangen. Ich habe einfach vergessen, dass ich sie im Kleinkinderbecken nicht gebraucht hatte.
Hätte ich einfach in dem Becken bleiben sollen, in dem ich stehen konnte? Wäre das nicht sicherer gewesen? Einfacher und genauso spaßig?
Aber die Geschichte ging ja gut aus und vielleicht ist das die Realität:
Wenn ich sinke lande ich beim Bademeister.

Manchmal wirken kleine Schritte zum Ziel plötzlich riesig groß. Nicht wegen einer optischen Täuschung, sondern weil ich aus mir selbst heraus gehen muss. In solchen Momenten fällt mir "gegen den Strom schwimmen" unheimlich schwer. Aber ich weiß: Wenn es einmal eine Flugmaschine gibt, die funktioniert und mehrfach hergestellt wird, bin ich nicht mehr alleine. Dann läuft alles. Bis dahin muss ich durchhalten.
Ich muss nur die Zeit des Fallens ertragen. Die Zeit in der die Zeit still zu stehen scheint, in der nichts vorwärts zu gehen scheint, in der ich nicht weiß, ob meine Flügel mich tragen werden.

Danke fürs Lesen :)
Nora

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